Deine Chance Corona – jetzt erst recht

Wegen der Coronavirus-Pandemie und der erwarteten Rezession fürchten viele StartUps um ihre Existenz. „Das StartUp-Ökosystem steht angesichts der Coronakrise vor einem massiven Sterben“, sagt Christian Miele in einem Interview mit der Wirtschaftswoche. Weiter warnt der Präsident des Bundesverband Deutsche StartUps e.V.: „Ohne schnelle staatliche Hilfe werden die ersten jungen Unternehmen schon in wenigen Wochen in die Knie gehen.“ Sebastian Borek, der Geschäftsführer und Mitgründer der Bielefelder Founders Foundation erklärte vor kurzem: „Jetzt schlägt die Stunde der Wahrheit.
In Wachstumsmärkten können viele eine Firma großziehen, aber nun trennt sich die Spreu vom Weizen.“ Gute Unternehmer würden die Krise als Chance begreifen und zeigen, wie kreativ und flexibel sie wirklich sind. „
Das behaupten natürlich alle Gründer von sich, aber jetzt müssen sie es beweisen“, erklärt Borek. Für StartUps, die diese Kriterien wirklich erfüllen, sieht er in der Krise eine Chance: „Wenn sich die Marktbedingungen verändern, geht es um schnelle Anpassungsfähigkeit. Wer das verinnerlicht hat, kann von dieser Ausnahmesituation profitieren.“

Der Deutsche Startup Monitor 2019 von PwC gibt weiter Hoffnung und zeigt: jedes StartUp hat größtmögliche Chancen, wenn es sich richtig verkaufen kann. Die Zahlen belegen, dass der Vertrieb und der Aufbau eines stabilen Netzwerkes einer der wichtigsten Punkte für StartUps darstellen. Und zwar sowohl vor der Krise als auch aktuell. Doch wie bringt man den Vertrieb ins Rollen? Einen der unzähligen Verkaufs- und Rhetorik-Trainer fragen? 20 Bücher lesen? 10 Online Seminare besuchen?

Ganz einfach: “Fake it till you make it”

Oder auf Deutsch:

  • „Tu so lange als ob, bis du es geschafft hast.“
  • „Tu als ob, bis du es kannst.“
  • „Tu so, dann wirst du so.“

Gemeint ist damit, dass man Verhaltensweise oder Dinge solange imitieren oder vorgeben soll, bis man es tatsächlich kann. Insbesondere sollen Verhalten, Selbstvertrauen, Kompetenz und die Einstellung imitiert werden. Das „so tun als ob“ bildet hier die Grundlage, um neue Techniken und Fähigkeiten zu lernen. Erfolgreiche StartUps sind genau diesen Weg gegangen. Beim „Fake it till you make it“ geht es insbesondere darum, positive Erfahrungen beim „Ausprobieren“ zu sammeln. Aus diesen positiven Erfahrungen schöpft man Mut und Selbstvertrauen, um damit die neu erworbene Fähigkeit auszubauen.
Bei meinen ersten Vertriebsseminaren 1997 mit u.a. Jürgen Höller, Nikolaus B. Enkelmann oder 2007 bei Dirk Kreuter ging es immer um die eigenen Ziele, das Festsetzen von persönlichen Ankern und darum, täglich ein wenig mehr Gas im Vertrieb zu geben – genau so wie es andere tun.

„Fake it till you make it“ kann auf eine Formel heruntergebrochen werden: Willst du Gefühl x, dann verhalte dich so, als ob du Gefühl x schon fühlst, um Gefühl x zu erleben.

Folgende Strategien können Gründer jetzt anwenden:

  • Willst du dich selbstsicher fühlen, dann verhalte dich selbstsicher.
  • Willst du produktiv sein, dann verhalte dich wie eine produktive Person.
  • Willst du Kunden gewinnen, dann tue so, als ob du schon erfolgreich in der Akquise bist und genug Kunden hast. Mach deine Firma oder dich selbst, größer als du bist.
  • Willst du mit Kunden erfolgreiche Gespräche führen, dann schauspielere, dass du ein erfolgreicher Geschäftsmann oder eine erfolgreiche Geschäftsfrau bist.
  • Du willst erfolgreich vor anderen reden und mitreißen, dann verhalte dich wie jemand, der erfolgreich vor anderen redet und begeistere deine Zuhörer.

Das bedeutet für euch StartUps: arbeitet an euren Bottlenecks, „fake it till you make it“ und macht aus einer Schwäche eine Kompetenz.

Die Wirtschaft braucht euch StartUps mehr denn je

Es ist spannend zu sehen, dass der Zusammenhalt der StartUp Szene aktuell so stark wie nie zuvor ist. Und auch der Graben zwischen etablierter und neuer Wirtschaft wird sich zunehmend schließen. Mittelständler und StartUps müssen künftig stärker kooperieren und sich gegenseitig unterstützen.

Denn: Gründer und junge Unternehmer haben gute Ideen und schnelle Lösungen parat, die sie binnen weniger Tage umsetzen können. Und genau diese Agilität und Innovationkraft braucht so manch etablierter Konzern dringend, um weiter erfolgreich zu bestehen. Wenn beide Parteien jetzt effektiv zusammenarbeiten, können sie gemeinsam gestärkt aus der Krise hervortreten.

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