Reverse Mentoring – ein Mentor muss nicht älter sein

Mentoren und Mentee, Coach und Sportler, der Weise und sein Schützling. Das Prinzip eines Mentors kennt jeder. In Büchern, Märchen und Filmen ist der Rat einer älteren Person oder höheren Macht, meist fester Bestandteil der Heldenreise. Wir lernen also von klein auf, den „weisen Alten“ zu vertrauen und ihren Ratschlägen zu folgen.

Logisch, dass sich diese Regel auch im Berufsleben einsetzen lässt. Auch hier können erfahrene Kollegen die neuen einlernen und wertvolle Tipps mitgeben.

Aber Stopp, so einfach ist es nicht. Denn die junge Generation kann nicht nur Wissen mitgeben, sondern auch selbst Wissen weitergeben. Denn gerade heute sind jüngere Menschen fit mit digitalen Trends und finden sich in der schnelllebigen Welt mit ständigen Veränderungen leichter zurecht.

Was ist Reverse Mentoring?

Reverse Mentoring dreht das bekannte Prinzip um: hier lernen die Älteren und/oder hierarchisch höhergestellten Kollegen von den Jüngeren. Viele Unternehmen nehmen den Begriff des „lebenslangen Lernens“ bereits heute ernst und wollen auch Ihre erfahrenen Mitarbeiter weiter schulen.

Ganz nach dem Motto: Und wenn Sie nicht gestorben sind… dann lernen Sie noch heute 😉

Ziel ist es, neue, moderne Themen in den Arbeitsalltag zu integrieren und gleichzeitig den Dialog zwischen den Generationen zu stärken.

Welche Vorteile hat Reverse Mentoring?

Investiert ein Unternehmen in Mentoring – egal welcher Art – steigt durch den Perspektivwechsel der Wissenstransfer unter den Mitarbeitern. Insbesondere Wissen über digitale Tools und wie man mit ihnen umgeht, gehört zu den Kernkompetenzen junger Arbeitnehmer.

Oft sorgt ein Dialog zwischen Jung und Alt auch für eine Verbesserung der Unternehmenskultur. Das Verständnis füreinander wächst und Vorurteile können abgebaut werden – insbesondere über Generationen und Hierarchien hinweg. Im Rahmen des Programmes kann außerdem auf eine möglichst große Diversität der Teilnehmer geachtet werden. So kommen Kollegen in Kontakt, die im normalen Arbeitsalltag wenig bis keine Berührungspunkte haben.

Auch die Mentoren profitieren: Als Berufseinsteiger erfahren sie nicht nur enorme Wertschätzung, sondern verbessern auch ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen. Zugleich erhalten Sie Zugang zur Unternehmensspitze und wertvollen Kontakten. Dies erhöht ihre Sichtbarkeit und das Ansehen im Unternehmen – eine wichtige Voraussetzung für die weitere Karriere.

Viele Unternehmen stehen außerdem vor der Herausforderung, junge Talente im eigenen Unternehmen zu halten. Ein solches Mentoren-Programm, kann helfen, Berufseinsteiger an das Unternehmen zu binden.

Gleichzeitig können durch das Einbringen moderner Tools, Kanäle und Sichtweisen in das eigene Geschäftsmodell auch neue, jüngere Kunden aus anderen Generationen (Millennials sowie Generation X und Z) gewonnen werden.

Welche Themen sind für Reverse Mentoring geeignet?

Fast immer handelt es sich um Themen, bei denen die junge Generation mehr weiß oder etwas beizutragen hat – daher auch mit dem Ziel das Unternehmen langfristig fit für die Zukunft zu machen und neue Herausforderungen oder Geschäftsmodelle frühzeitig zu erkennen.

Die Themengebiete können dabei völlig unterschiedlich sein:

  • Führungsverhalten
  • Prozesse & Workflows
  • Medienkompetenz bei Software/Apps
  • Recruiting & Mitarbeitermotivation
  • Karrierepfade & Mitarbeiterentwicklung
  • Neue Medien für Marketing und Vertrieb

Reverse Mentoring – wer nutzt es bereits?

Das Konzept des Reverse-Mentorings kommt in zahlreichen namhaften Unternehmen zum Einsatz: Allianz, die Deutsche Bahn (DB), Roche, Capgemini, die Deutsche Telekom, HAYS, Nestlé oder AXA – um nur einige der vielen Namen zu nennen. Es eignet sich jedoch genauso für kleinere oder mittlere Unternehmen.

„Reverse Mentoring verkörpert für mich Lernen der Zukunft – hierarchiefrei und eine Win-Win Situation für alle Beteiligten“ – Werner Braun, Bereichsvorstand der Marktregion Sürd bei der Commerzbank AG:

Bei der Consulting Group PricewaterhouseCoopers (PWC) wird das Prinzip bereits seit 2014 eingesetzt, um Diversity und Inklusion zu fördern. Heute hat das Programm 122 Millennials, die weltweit als Mentoren für über 200 Partner und Direktoren fungieren. (Quelle)

Welche Punkte sind vor dem Start eines solchen Programmes zu beachten?

Damit das System des Revers Mentorings zum Tragen kommt, müssen Unternehmen einen guten organisatorischen und kulturellen Rahmen schaffen. Unabdingbar für diesen sind Offenheit, Neugier und Wissensakzeptanz von allen Seiten.

Diese Punkte sind dabei besonders wichtig:

Das Thema hoch aufhängen: Machen Sie das Thema populär. Dies gelingt neben der reinen Information der Mitarbeiter zum Beispiel durch die Teilnahme eines Geschäftsführers am Programm. Dies sorgt für Aufmerksamkeit unter der Belegschaft, hat Vorbild-Charakter und kann andere Führungskräfte ermutigen: „Wenn sich selbst der von einem Jungen coachen lässt…“

Das richtige Match: Bringen Sie Partner verschiedener Abteilungen, Regionen sowie verschiedene Persönlichkeiten zusammen (z.B. introvertiert und extrovertiert). Sprechen Sie das Match mit dem Mentee ab, bevor es offiziell wird, um etwaige interne Konflikte zu vermeiden.

Ängste der Mentees adressieren: Manager haben eventuell Hemmungen, ihre Wissenslücken gegenüber jüngeren Kollegen preiszugeben. Offene Sharing-Runden und das Ansprechen der Bereiche, die geschult werden sollen, können hier helfen.

Mentees müssen sich verpflichtet fühlen: Reverse Mentoring Projekte scheitern oft daran, dass Manager die Termine mit ihren jungen Mentoren nicht priorisieren. Schulen Sie Ihre Mentoren, damit das Programm möglichst spannend, lehrreich und motivierend ist – so freuen sich die Mentees auf die Termine und lassen sie seltener ausfallen. Denkbar ist zum Beispiel ein Crashkurs in „Training“.

Wie sieht ein optimaler Ablauf eines solchen Mentoren-Programmes aus?

Mentoren-Programme haben keine festen Timings. Sie können für einen befristeten Zeitraum festgelegt oder nach dem Open-End Prinzip über einen langen Zeitraum fortgeführt werden.

Um den Erfolg sicherzustellen, empfiehlt sich – ungeachtet vom angedachten Zeitrahmen – ein Ablauf mit Intervallen dieser Art:

  1. Ausarbeitung eines guten Projektplan mit klaren Zielen und Verantwortlichkeiten
  2. Kandidaten-Suche für geeignete (und willige!) Mentoren und Mentees
  3. Matching der Kandidaten
  4. Kick-Off Veranstaltung mit Vorstellung des Ablaufs sowie der Ziele und Erwartungen der Teilnehmer
  5. Durchführung der Mentoren-Treffen in regelmäßiger Frequenz
  6. Closing, bei dem Erfolge gemessen, dokumentiert und kommuniziert werden

Durch das gemeinsame Closing samt Feedback können Sie sicherstellen, dass Learnings für die nächste Runde Ihres Reverse-Mentoring Programmes genutzt werden.

Fazit: Innovatives Wissen ist in jeder Organisation vorhanden

Reverse Mentoring geht also weit über den Zweck hinaus, „Wissen zu neuen Technologien“ zu vermitteln. Vielmehr werden Mitarbeiter angeregt, sich über strategische Herausforderungen, Führungsstile und ihre Einstellung zur Arbeit auszutauschen. Mitarbeitern verschiedener Generationen wird dadurch ein wertvoller Raum gegeben, um sich intensiv miteinander zu befassen.

Reverse Mentoring birgt viele Vorteile: für Mentoren und Mentees genauso wie für das Unternehmen, seine Kultur und seine Zukunftsfähigkeit.

Jedes Unternehmen hat unendlich viel Wissen in Form seiner Mitarbeiter vorliegen. Die Kunst besteht darin, es sichtbar und nutzbar zu machen!

Weitere Impulse für Ihr Innovationsmanagement in Ihrem Unternehmen finden Sie in unserem Whitepaper.

Reverse Mentoring – ein Mentor muss nicht älter sein

Mentoren und Mentee, Coach und Sportler, der Weise und sein Schützling. Das Prinzip eines Mentors kennt jeder. In Büchern, Märchen und Filmen ist der Rat einer älteren Person oder höheren Macht, meist fester Bestandteil der Heldenreise. Wir lernen also von klein auf, den „weisen Alten“ zu vertrauen und ihren Ratschlägen zu folgen.

Logisch, dass sich diese Regel auch im Berufsleben einsetzen lässt. Auch hier können erfahrene Kollegen die neuen einlernen und wertvolle Tipps mitgeben.

Aber Stopp, so einfach ist es nicht. Denn die junge Generation kann nicht nur Wissen mitgeben, sondern auch selbst Wissen weitergeben. Denn gerade heute sind jüngere Menschen fit mit digitalen Trends und finden sich in der schnelllebigen Welt mit ständigen Veränderungen leichter zurecht.

Was ist Reverse Mentoring?

Reverse Mentoring dreht das bekannte Prinzip um: hier lernen die Älteren und/oder hierarchisch höhergestellten Kollegen von den Jüngeren. Viele Unternehmen nehmen den Begriff des „lebenslangen Lernens“ bereits heute ernst und wollen auch Ihre erfahrenen Mitarbeiter weiter schulen.

Ganz nach dem Motto: Und wenn Sie nicht gestorben sind… dann lernen Sie noch heute 😉

Ziel ist es, neue, moderne Themen in den Arbeitsalltag zu integrieren und gleichzeitig den Dialog zwischen den Generationen zu stärken.

Welche Vorteile hat Reverse Mentoring?

Investiert ein Unternehmen in Mentoring – egal welcher Art – steigt durch den Perspektivwechsel der Wissenstransfer unter den Mitarbeitern. Insbesondere Wissen über digitale Tools und wie man mit ihnen umgeht, gehört zu den Kernkompetenzen junger Arbeitnehmer.

Oft sorgt ein Dialog zwischen Jung und Alt auch für eine Verbesserung der Unternehmenskultur. Das Verständnis füreinander wächst und Vorurteile können abgebaut werden – insbesondere über Generationen und Hierarchien hinweg. Im Rahmen des Programmes kann außerdem auf eine möglichst große Diversität der Teilnehmer geachtet werden. So kommen Kollegen in Kontakt, die im normalen Arbeitsalltag wenig bis keine Berührungspunkte haben.

Auch die Mentoren profitieren: Als Berufseinsteiger erfahren sie nicht nur enorme Wertschätzung, sondern verbessern auch ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen. Zugleich erhalten Sie Zugang zur Unternehmensspitze und wertvollen Kontakten. Dies erhöht ihre Sichtbarkeit und das Ansehen im Unternehmen – eine wichtige Voraussetzung für die weitere Karriere.

Viele Unternehmen stehen außerdem vor der Herausforderung, junge Talente im eigenen Unternehmen zu halten. Ein solches Mentoren-Programm, kann helfen, Berufseinsteiger an das Unternehmen zu binden.

Gleichzeitig können durch das Einbringen moderner Tools, Kanäle und Sichtweisen in das eigene Geschäftsmodell auch neue, jüngere Kunden aus anderen Generationen (Millennials sowie Generation X und Z) gewonnen werden.

Welche Themen sind für Reverse Mentoring geeignet?

Fast immer handelt es sich um Themen, bei denen die junge Generation mehr weiß oder etwas beizutragen hat – daher auch mit dem Ziel das Unternehmen langfristig fit für die Zukunft zu machen und neue Herausforderungen oder Geschäftsmodelle frühzeitig zu erkennen.

Die Themengebiete können dabei völlig unterschiedlich sein:

  • Führungsverhalten
  • Prozesse & Workflows
  • Medienkompetenz bei Software/Apps
  • Recruiting & Mitarbeitermotivation
  • Karrierepfade & Mitarbeiterentwicklung
  • Neue Medien für Marketing und Vertrieb

Reverse Mentoring – wer nutzt es bereits?

Das Konzept des Reverse-Mentorings kommt in zahlreichen namhaften Unternehmen zum Einsatz: Allianz, die Deutsche Bahn (DB), Roche, Capgemini, die Deutsche Telekom, HAYS, Nestlé oder AXA – um nur einige der vielen Namen zu nennen. Es eignet sich jedoch genauso für kleinere oder mittlere Unternehmen.

„Reverse Mentoring verkörpert für mich Lernen der Zukunft – hierarchiefrei und eine Win-Win Situation für alle Beteiligten“ – Werner Braun, Bereichsvorstand der Marktregion Sürd bei der Commerzbank AG:

Bei der Consulting Group PricewaterhouseCoopers (PWC) wird das Prinzip bereits seit 2014 eingesetzt, um Diversity und Inklusion zu fördern. Heute hat das Programm 122 Millennials, die weltweit als Mentoren für über 200 Partner und Direktoren fungieren. (Quelle)

Welche Punkte sind vor dem Start eines solchen Programmes zu beachten?

Damit das System des Revers Mentorings zum Tragen kommt, müssen Unternehmen einen guten organisatorischen und kulturellen Rahmen schaffen. Unabdingbar für diesen sind Offenheit, Neugier und Wissensakzeptanz von allen Seiten.

Diese Punkte sind dabei besonders wichtig:

Das Thema hoch aufhängen: Machen Sie das Thema populär. Dies gelingt neben der reinen Information der Mitarbeiter zum Beispiel durch die Teilnahme eines Geschäftsführers am Programm. Dies sorgt für Aufmerksamkeit unter der Belegschaft, hat Vorbild-Charakter und kann andere Führungskräfte ermutigen: „Wenn sich selbst der von einem Jungen coachen lässt…“

Das richtige Match: Bringen Sie Partner verschiedener Abteilungen, Regionen sowie verschiedene Persönlichkeiten zusammen (z.B. introvertiert und extrovertiert). Sprechen Sie das Match mit dem Mentee ab, bevor es offiziell wird, um etwaige interne Konflikte zu vermeiden.

Ängste der Mentees adressieren: Manager haben eventuell Hemmungen, ihre Wissenslücken gegenüber jüngeren Kollegen preiszugeben. Offene Sharing-Runden und das Ansprechen der Bereiche, die geschult werden sollen, können hier helfen.

Mentees müssen sich verpflichtet fühlen: Reverse Mentoring Projekte scheitern oft daran, dass Manager die Termine mit ihren jungen Mentoren nicht priorisieren. Schulen Sie Ihre Mentoren, damit das Programm möglichst spannend, lehrreich und motivierend ist – so freuen sich die Mentees auf die Termine und lassen sie seltener ausfallen. Denkbar ist zum Beispiel ein Crashkurs in „Training“.

Wie sieht ein optimaler Ablauf eines solchen Mentoren-Programmes aus?

Mentoren-Programme haben keine festen Timings. Sie können für einen befristeten Zeitraum festgelegt oder nach dem Open-End Prinzip über einen langen Zeitraum fortgeführt werden.

Um den Erfolg sicherzustellen, empfiehlt sich – ungeachtet vom angedachten Zeitrahmen – ein Ablauf mit Intervallen dieser Art:

  1. Ausarbeitung eines guten Projektplan mit klaren Zielen und Verantwortlichkeiten
  2. Kandidaten-Suche für geeignete (und willige!) Mentoren und Mentees
  3. Matching der Kandidaten
  4. Kick-Off Veranstaltung mit Vorstellung des Ablaufs sowie der Ziele und Erwartungen der Teilnehmer
  5. Durchführung der Mentoren-Treffen in regelmäßiger Frequenz
  6. Closing, bei dem Erfolge gemessen, dokumentiert und kommuniziert werden

Durch das gemeinsame Closing samt Feedback können Sie sicherstellen, dass Learnings für die nächste Runde Ihres Reverse-Mentoring Programmes genutzt werden.

Fazit: Innovatives Wissen ist in jeder Organisation vorhanden

Reverse Mentoring geht also weit über den Zweck hinaus, „Wissen zu neuen Technologien“ zu vermitteln. Vielmehr werden Mitarbeiter angeregt, sich über strategische Herausforderungen, Führungsstile und ihre Einstellung zur Arbeit auszutauschen. Mitarbeitern verschiedener Generationen wird dadurch ein wertvoller Raum gegeben, um sich intensiv miteinander zu befassen.

Reverse Mentoring birgt viele Vorteile: für Mentoren und Mentees genauso wie für das Unternehmen, seine Kultur und seine Zukunftsfähigkeit.

Jedes Unternehmen hat unendlich viel Wissen in Form seiner Mitarbeiter vorliegen. Die Kunst besteht darin, es sichtbar und nutzbar zu machen!

Weitere Impulse für Ihr Innovationsmanagement in Ihrem Unternehmen finden Sie in unserem Whitepaper.

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